Jeder Tag sollte ein Muttertag sein

Mit einem Korb voller Rosen besuchte der „Rosenkavalier“ alias Muhammet Kilic die Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen und beschenkte jede mit einer Blume.

Viele Seniorinnen erzählten über ihre Erinnerungen: Wie war das eigentlich früher? Das war die gute alte Zeit, heute denken manche anders über den Muttertag und daran wie er beispielsweise von den Nationalsozialisten instrumentalisiert wurde. Oder, dass der Muttertag eine Erfindung der Floristen sei. Viele Frauen sagen: „Jeder Tag sollte doch Muttertag sein.“

Und woher kommt der Muttertag? Bereits die alten Griechen veranstalteten ein Fest zu Ehren der Mutter des Gottes Zeus. Diese Tradition ging mit dem Zerfall des alten Griechischen Reiches verloren, sie wurde aber von einigen Herrschern verschiedener Länder immer wieder aufgegriffen. Im England des 13. Jahrhunderts wurde unter Heinrich III. der „Mothering Day“ eingeführt. An diesem Tag sollten die Christen der „Mutter Kirche“ gedenken. Der französische Herrscher Napoleon führte auch einen Tag zu Ehren der Mütter ein.

Der Muttertag, wie wir ihn heute feiern, nahm seinen Ursprung 1872 in Amerika. Damals forderte Julia Ward Howe, eine bekannte Vertreterin der Frauenbewegung, den amerikanischen Müttern einen Tag im Jahr zu widmen, an dem sie für all ihre Mühen geehrt würden. Die Forderung blieb zunächst unerfüllt. Als Begründerin des Muttertages gilt schließlich Anna Jarvis, die ebenfalls als US-amerikanische Frauenrechtlerin bekannt wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg brachten die im besetzten Deutschland stationierten US-Amerikaner den Muttertag erneut zurück und er wurde in allen westlichen Ländern eingeführt. In der DDR, die unter dem Einfluss der sozialistischen Sowjetunion stand, wurde anstatt des Muttertags der Internationale Frauentag gefeiert, ebenso wie auch in den anderen Staaten des Ostblocks. Erst nach der Wiedervereinigung von der DDR und Westdeutschland im Jahre 1990 wurde der Muttertag auch in Ostdeutschland eingeführt.

„Doch auch heute ist es weiterhin wichtig, das Bewusstsein für die Rechte der Frauen weiterzuentwickeln“, sagt Geschäftsführer Muhammet Kilic. „Die Akzeptanz für ein selbstbestimmtes Leben der Frauen ist nicht selbstverständlich.“